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Geförderte Stiftungsprofessuren

Preventive Work & Life Trajectories (W3-Professur)

Stiftungsprofessur

Die COVID-19-Pandemie hat zu tiefgreifenden Veränderungen im Arbeitsleben wie auch zu einer stärkeren "Verschränkung" von Arbeits- und Lebenswelten geführt. Daneben verschwinden die strengen Grenzen zwischen den verschiedenen Lebensphasen: so ist berufliche Qualifizierung nicht mehr auf das frühe Erwachsenenalter beschränkt; der zeitliche Rahmen der Familiengründung hat sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend erweitert; flexiblere Übergänge in den Ruhestand werden diskutiert. "Klassische" Präventionsangebote sind oft auf spezifische Lebensphasen begrenzt und stehen unverbunden neben- bzw. zeitlich hintereinander.

© iStock | AleksandarNakic

Projektübersicht

Handlungsfeld:

Aus der COVID-19-Pandemie lernen für eine zukünftig bessere Vernetzung von Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention

Förderformat:

Stiftungsprofessur

Fördersumme:

932.890,00 €

Laufzeit:

01.01.2025 bis 31.12.2029

Projektleitung:

Herr Prof. Dr. med. Andreas Seidler
Andreas.seidler@tu-dresden.de

Institution:

Technische Universität Dresden – Medizinische Fakultät – Institut und Poliklinik für Arbeits- und Sozialmedizin (IPAS)

Vorhabensbeschreibung:

Die W3-Professur "Preventive Work & Life Trajectories" (Lebensphasenübergreifende Prävention in Arbeits- und Lebenswelten) soll lebensphasenübergreifende Präventionsketten beforschen und evidenzbasiert weiterentwickeln. Fokussiert werden insbesondere die Schnittstellen von Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention. Der thematische Schwerpunkt der Professur liegt auf der Prävention im Kontext der Arbeitswelt, wobei die Wechselwirkungen zwischen Arbeits- und Lebenswelten besondere Berücksichtigung finden. Basierend auf Primär- und Sekundärdaten zu pandemiebedingten Arbeitsbelastungen und zu damit verbundenen Gesundheitsrisiken werden zunächst Präventionsansätze identifiziert; im Sinne einer "Pandemic Preparedness" werden Konzepte der Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention (darunter Wiedereingliederungsprogramme bei Long/Post-COVID) entwickelt. Besondere Berücksichtigung finden dabei die Bedarfe kleiner und mittlerer Unternehmen. Ein wichtiges Erfolgskriterium für Präventionsansätze stellt deren Eignung dar, zur Chancengleichheit von Beschäftigten in prekären oder atypischen Arbeitsverhältnissen (die durch die COVID-19-Pandemie verstärkt wurden) beizutragen.

Methodik:

Das methodische Vorgehen der Professur beinhaltet quantitative und qualitative Methoden (einschließlich Mixed Methods-Ansätzen sowie Methoden der evidenzbasierten Medizin, u. a. systematische Reviews, prospektive Metaanalysen). Neben der Anwendung avancierter Methoden, u. a. längsschnittlicher Methoden wie Wachstumskurvenmodellen, wird auch die Weiterentwicklung von Methoden der Präventionsforschung angestrebt. Der partizipativen Forschung kommt ein zentraler Stellenwert zu; damit wird nicht zuletzt eine hohe Praxisgängigkeit der Forschungsergebnisse gewährleistet. Daneben soll der Professur auch eine wichtige Rolle in der Lehre zukommen: Im Medizinstudium sollen präventionsspezifische sowie arbeits-, sozial- und umweltmedizinische Lehrinhalte gestärkt werden; im Masterstudiengang Gesundheitswissenschaften/Public Health sind die Übernahme des Pflichtmoduls "Prävention und Gesundheitsförderung" und die Etablierung eines Wahlpflichtmoduls "Lebensphasenübergreifende Prävention in Arbeits- und Lebenswelten" durch die Professur vorgesehen.

Aktueller Stand

Das Berufungsverfahren wurde abgeschlossen. Am 05.06.2024 fand die erste Sitzung der Berufungskommission zur Besetzung der W3-Professur "Preventive Work & Life Trajectories" statt. Im Rahmen dieser Sitzung wurden alle zehn eingegangenen Bewerbungen gesichtet und analysiert. Nach gebührender Diskussion jeder Bewerbung wurden vier Bewerberinnen ausgewählt und zu den persönlichen Vorstellungsgesprächen eingeladen. Parallel wurden Gutachter:innen für die objektive Bewertung der eingeladenen Kandidatinnen bestimmt und die Gutachten in Auftrag gegeben. Im Rahmen der zweiten Sitzung der Berufungskommission am 03.09.2024 fand die öffentliche Kandidatinnenvorstellung mit einer Lehrprobe zum Thema "Das Trajektorienkonzept und die Bedeutung von lebensphasenübergreifender Prävention" und einem wissenschaftlichen Vortrag zu einem selbst gewählten Thema statt. Im Anschluss wurden die Gutachten durch die Gutachter:innen vorgestellt und persönliche Gespräche mit den Kandidatinnen durch die Berufungskommission durchgeführt. Abschließend fand eine Diskussion und Vorabstimmung der Kommissionsmitglieder statt, in welcher drei der vier Kandidatinnen gelistet wurden. In der dritten online stattfindenden Sitzung der Berufungskommission am 04.09.2024 wurde die am Vortag vorgeschlagene Reihung der Listenplatzierten digital und geheim einstimmig bestätigt. Der Ruf erging an Frau Prof.in Susan Garthus-Niegel. Prof.in Garthus-Niegel hat das Berufungsangebot angenommen und ihre Tätigkeit als W3-Professorin an der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden am 01.03.2025 aufgenommen.