Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt mit Schwerpunkt auf Implementierungsforschung und online-basierten Interventionen (W2-Professur)
Stiftungsprofessur
Psychische Störungen gehören zu den häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung. Die Förderung und der Erhalt der psychischen Gesundheit von Beschäftigten gewinnen damit zunehmend an Bedeutung. Ebenso entscheidend sind die erfolgreiche Wiedereingliederung nach einer psychischen Erkrankung und die Sicherstellung der langfristigen Teilhabe am Arbeitsleben. Für Unternehmen und die Solidargemeinschaft stellt dies eine zentrale Herausforderung dar. Deshalb wird ab dem 29.03.2025 am Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) der Universität Leipzig dauerhaft die W2-Professur für Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt mit Schwerpunkt auf Implementierungsforschung und online-basierten Interventionen in der Arbeitsmedizin etabliert. In den ersten fünf Jahren wird diese als Stiftungsprofessur im Rahmen des FoGA-Förderprogramms durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) gefördert.
Universität Leipzig- Medizinische Fakultät- Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP)
Vorhabensbeschreibung:
Ziel der Professur sind die Förderung, Erhaltung und Wiederherstellung der psychischen Gesundheit der Beschäftigten unter den besonderen Bedingungen der modernen Arbeitswelt. Schwerpunkt liegt auf der Implementierung evidenzbasierter präventiver Interventionen im Betrieb insbesondere unter Nutzung digitaler Technologien (Verhältnis- und Verhaltensprävention). Bei letzterer sind skalierbare, online-basierten Interventionen zur Förderung psychischer Gesundheit in der arbeitsmedizinischen Vorsorge bedeutsam.
Methodik:
Die W2-Professur für Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt fokussiert damit im Rahmen von acht Arbeitspaketen auf (1) die psychische Gesundheit von Beschäftigten in modernen und sich wandelnden Arbeitskontexten, (2) die breite Implementierung von präventiven evidenzbasierten Interventionen und damit die Förderung des Transfers in die betriebliche Praxis, (3) die Nutzung innovativer digitaler Technologien zum einen zum Assessment (EMA) und zum anderen als Interventionstool (E-Mental Health/IMI) im betrieblichen Setting, sowie (4) die Prävention (strukturell und verhaltensorientiert). Der Aufbau und die nachhaltige Etablierung eines FoGA-Netzwerkes als Austausch-Plattform wird im Rahmen der W2-Professur angestrebt.
Für weitere Informationen bis zur Besetzung der Professur:
Prof. Dr. med. Steffi G. Riedel-Heller, MPH
Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP)
Universität Leipzig, Medizinische Fakultät
Philipp-Rosenthal-Straße 55, 04103 Leipzig
Tel.: +49 (0)341/9715408, Fax: +49 (0)341/9715409 E-Mail: Steffi.Riedel-Heller@medizin.uni-leipzig.de
Aktueller Stand
Ab dem 29.03.2025 übernimmt Prof.in Dr. Margrit Löbner die W2-Professur für Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt. Die Psychologin befasst sich bereits seit vielen Jahren mit der psychischen Gesundheit in der Arbeitswelt und den damit verbundenen Risikofaktoren. Sie verfügt über umfassende Expertise in der Erforschung und Entwicklung digitaler Interventionen im Bereich Mental Health sowie in der Implementierungsforschung. Das Forschungsteam hat aktuell den Forschungsbericht zum neuen Mobbing-Report 2024 des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales veröffentlicht. Im Rahmen von FoGA sind die Forschenden als Kooperationspartner im Projekt Live-In-Health, das von der TU Dresden als leitendes Zentrum durchgeführt wird, beteiligt. Ebenso ist das Nachwuchsgruppenprojekt @ktivPLUS, das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, in der Professur angesiedelt. Hier wird eine Online-Intervention zur Verbesserung der psychischen Gesundheit für Menschen mit Adipositas entwickelt. Mit Auftakt der Professur sind eine Vielzahl von Forschungsaktivitäten zur psychischen Gesundheit in der Arbeitswelt sowie der Aufbau des FoGA-Netzwerkes geplant.