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Arbeitsmedizin digital- eine Informations- und Evidenzplattform für die betriebsärztliche Praxis

Forschungsprojekt

Die Zukunft der Medizin ist eng mit der Implementierung neuer technologischer Innovationen verknüpft. Hierzu gehören auch telemedizinische Angebote. Im Bereich der Betriebsmedizin existieren aktuell lediglich vereinzelt Insellösungen. In einer Umfrage zur Digitalisierung in der Arbeitsmedizin wurde festgestellt, dass Betriebsärzt*innen die Digitalisierung insgesamt positiv sehen. Bedenken bestehen aber hinsichtlich rechtlicher Aspekte sowie Aufwand und Beschaffenheit der IT-Infrastruktur (Voss etal.2023). Es herrscht derzeit also viel Unsicherheit in Bezug auf Machbarkeit, Evidenz sowie die rechtliche Situation telemedizinischer Anwendungen in der betriebsärztlichen Praxis.

In einer Illustration hält  eine Hand ein Smartphone. Im Hintergrund werden Icons gezeigt.
© iStock | :ipopba

Projekttitel:  

"Arbeitsmedizin digital- eine Informations- und Evidenzplattform für die betriebsärztliche Praxis"

Handlungsfeld:

Prävention im Betrieb – das betriebsärztliche Handeln weiterentwickeln

Förderformat:

Forschungsprojekt

Fördersumme:

298.530,00 €

Laufzeit:

01.11.2023 bis 31.10.2026

Projektleitung:

Frau Prof. Dr. Andrea Kaifie-Pechmann
andrea.kaifie-pechmann@fau.de

Institution:

FAU Erlangen-Nürnberg - Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin

Vorhabensbeschreibung:

Das Ziel dieses Projektes ist es, diese Unsicherheit aufzugreifen und im Rahmen der Entwicklung einer digitalen Informations- und Evidenzplattform für Betriebsärzt:innen zu adressieren. Die Plattform beinhaltet dabei die folgenden wesentlichen Inhalte: 

  • Informationen zu digitalen betriebsmedizinischen Anwendungslösungen
  • Informationen zu rechtlichen Grundlagen
  • Anwendungsberichte
  • Evidenzberichte 

Das Forschungsprojekt wird hierbei als Kooperation der arbeitsmedizinischen Standorte der FAU Erlangen-Nürnberg, der RWTH Aachen und der JGU Mainz erarbeitet und durchgeführt. Die Zielgruppe dieses Projektes ist vor allem die in der Versorgung tätige Gruppe der Betriebsärzt*innen. Die Umsetzung des Projekts erfolgt dabei in insgesamt sieben Arbeitspaketen:

In den ersten drei Arbeitspaketen (AP 1-3) werden mittels Scoping Review und selektiver Literaturrecherche Informationen zu technischen und rechtlichen Aspekten digitaler Arbeitsmedizin zusammengetragen und auf der Webseite zusammengefasst und präsentiert.

Im Arbeitspakt vier (AP 4) werden in einem eintägigen Methodenworkshop mit Expert*innen geeignete digitale Anwendungen für die betriebsärztliche Praxis identifiziert, z.B. zur Vorsorge Bildschirmarbeitsplatz, BEM-Gespräch. Hierbei sollen alle Präventionsdimensionen berücksichtigt werden.

Die im AP 4 identifizierten Anwendungen werden in den Arbeitspaketen fünf und sechs (AP 5-6) konkretisiert und im Feld erprobt. Methodisch stehen hier die Studienvorbereitung, z.B. die Erstellung eines Studienprotokolls und die Rekrutierung von Proband*innen und schließlich die Studiendurchführung im Vordergrund. Als Studiendesign ist ein quasi-experimentelles Studienformat vorgesehen.

Im Arbeitspaket sieben (AP 7) werden die Erkenntnisse aus den durchgeführten Studien in Evidenzreports zusammengefasst und auf der Plattform zur Verfügung gestellt. Die Betriebsärzt*innen können sich mithilfe der Anwendungsberichte darüber informieren, welche digitalen arbeitsmedizinischen Angebote sich bewährt haben. Zusätzlich ist die Erstellung einer Leitlinie zur digitalen Arbeitsmedizin ein weiteres Ziel des AP 7.

Das langfristige Ziel dieses Kooperationsprojektes ist es, die Anlaufstelle für die Betriebs*ärztinnen in Deutschland zu sein, die digitale Angebote in Rahmen ihrer betriebsärztlichen Tätigkeit ein- und umsetzen möchten.